Chronik

Chronik des Schützenvereins Eschach

Noch vor 60 Jahren war das Dorf im Winter nur zu Fuß oder mit dem Pferdeschlitten zu erreichen. Daher spielt sich auch das ganze gesellschaftliche Leben in der Gastwirtschaft ab. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass sich vor114 Jahren am Silvestertag 1896 neun Männer im Gasthaus „Zur Krone“ zusammensetzten und den Schützenverein Eschach aus der Taufe hoben.

Gründungsmitglieder waren: Thoma, Mayr, Winter, Kiestaller, Seif, Heuberger, Fritz, Riegg, Tannheimer
Neben der eifrigen Pflege des Schießsportes wurde auch die Geselligkeit im Kreise der Schützen wahrgenommen. Das zu jener Zeit die Finanzen recht gespannt waren, sieht man in den Eintragungen des ersten Kassenbuches. (Anhang Schussliste der Gesellschafts-Scheiben von 1897)
Bis zum Ersten Weltkrieg verlief alles recht harmonisch und die Zahl der Mitglieder erhöhte sich auf 16 Schützen. In den Jahren 1914-1920 fanden nur wenige Schießabende statt, der volle Schießbetrieb begann erst wieder mit dem Jahre 1921. (Anhang Eröffnungsschießen von 1927) Im Jahre 1926 trat der Verein dem kurz zuvor gegründetem Schützenverband Sonneck bei. Auch mehrere größere Preisschießen wurden in dem Zeitraum von 1926 bis 1939 veranstaltet.

Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Aktivitäten des Vereins und mancher Schützenkamerad kehrte nicht mehr in die Heimat zurück. Waffen und Geräte mussten nach dem Krieg den Besatzungstruppen abgeliefert werden, auch die Chronik ist seit dieser Zeit verschwunden. Erst im Jahre 1950 war es wieder erlaubt, Luftgewehre und Versammlung einberufen, um den Verein wieder aufleben zu lassen.

Georg Bischlager hatte dies in die Wege geleitet und wurde zum ersten Schützenmeister gewählt. Der Schießstand befand sich im Gästezimmer der Wirtschaft und das Schießen war wegen der Sicherheitsvorkehrungen recht umständlich, weil sich die Zielanlage in der Küche befand. Ende der fünfziger Jahre konnte auch mit Spenden von Mitgliedern und Gönnern eine Schützenkette erworben werden. Im Jahre 1960 wurde Georg Bischlager von Arnold Barth in seinem Schützenmeisteramt abgelöst. Die Mitgliederzahl erhöhte sich, weil viele Jugendliche am Schießsport ihre Freude fanden. So musste nun für mehr Schießstände gesorgt werden.

Endlich, 1969 konnte man im Saal der Wirtschaft vier neue Schießstände aufbauen. Nun war es auch möglich, Nachbarvereine zu Wettkämpfen einzuladen und das gemeindliche Pokalschießen durchzuführen. Im Jahre 1971 konnte des 75-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden.
Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Es werden jedes Jahr außer den Pflichtschießen noch Geselligkeitsschießen wie Freundschaftsschießen, Ostereierschießen oder Klausenschießen abgehalten.

Im Oktober 1980 wurde eine Jugendgruppe gegründet, auch eine Jugendkette wurde angeschafft.
Ein besonderes Ereignis war die Übernahme des Verbandschießens 1983. Durch das uneigennützige Entgegenkommen des Schützenvereins Wirlings konnten wir in ihrem Schützenheim das Schießen durchführen. Der Erfolg dieser sportlichen Veranstaltung war mit ein Anlass, die Anschaffung einer Fahne zu erwägen.
Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 11.05.1984 wurde beschlossen, was dem Verein schon lange fehlte: „ eine Vereinsfahne“.
Sie sollte nicht nur den guten alten Schützengeist, sondern auch den Zusammenhalt der Schützen und die enge Verbindung mit der dörflichen Gemeinschaft dokumentieren. Ein Jahr später, im Rahmen eines zweitägigen Schützenfestes mit Festzelt, Musik und Unterhaltung, das vom 6. – 7. Juli 1985 in Eschach stattfand, wurde sie von Pfarrer Martin Bummele feierlich geweiht. Dank sei allen Schützen und Spendern gezollt, die durch ihre Spendenfreudigkeit die Anschaffung einer Vereinsfahne ermöglichten. Unvergessen bleibt dabei der Kirchenzug mit der Beteiligung der Schützenkompanie Weißenbach aus Tirol.

1989 trat Arnold Barth nach 29 jähriger Tätigkeit als Schützenmeister zurück, sein Amt übernahm nun Anton Hartmann der dieses bis zum Jahre 1999 inne hatte. Zwischen dieser Zeit wurde im Jahr 1992 für die Mitglieder eine neue Schützentracht angeschafft. Die Schießstände in unserem Vereinslokal wurden renoviert und umgebaut. Im Jahre 1996 konnte das 100 –jährige Vereinsjubiläum mit einem großen Fest gefeiert werden.
Beim eigens angesetzten Festakt im Gasthaus Krone unter deren Ehrengäste Schirmherr und Landrat Gebhard Kaiser, sowie Verbandsschützenmeister Reinhard Spöttle begrüßt werden konnte, wurde Altschützenmeister Arnold Barth, zum Ehrenschützenmeister ernannt.

In einem großen Festzelt wurde vier Tage lang vom 13. 6 –16. 6. 1996 gefeiert, wobei der Höhepunkt der große Schützenumzug am Sonntagnachmittag, bei strahlendem Sonnenschein und ca. 2000 Mitwirkenden unvergessen bleibt. Auch an diesem Tag war die langjährig befreundete Schützenkompanie aus Weißenbach (Tirol) bei uns in Eschach zu Gast.

Im Jahre 1999 gab 1. Schützenmeister Anton Hartmann sein Amt an seinen Stellvertreter Benedikt Hagg weiter, der dieses noch bis zum heutigen Tag ausübt. Außer dem alljährlich wiederkehrenden Dorffest  in Eschach ist der Schützenverein Eschach auch über seine Gemeindegrenzen hinaus immer wieder präsent.

Noch immer wird wie bei der Gründung am Silvestertag 1896 in der Dorfgaststätte geschossen und dabei so manche gemütliche Stunde vollbracht.